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Frostschutz im Heizungswasser prüfen: So geht's

Handwerker beim Prüfen von Frostschutz im Heizungswasser mit Refraktometer
Die präzise Messung mit einem Refraktometer gibt Sicherheit vor dem Winter.

Ein gefrorenes Heizsystem kann teure Schäden verursachen. Um das zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig den Frostschutz im Heizungswasser prüfen. Hier erfahren Sie, wie es sicher funktioniert.

Frostschäden an Heizungsanlagen können verheerende finanzielle Folgen haben. Besonders bei Wärmepumpen, Solaranlagen oder in Ferienhäusern, die nicht durchgehend beheizt werden, ist der korrekte Gehalt an Glykol entscheidend. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie fachgerecht den Frostschutz im Heizungswasser prüfen und worauf Sie dabei achten müssen.

Warum ist der Frostschutz so wichtig?

Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus. In einem geschlossenen Rohrsystem führt dies unweigerlich zu Rissen oder zum Platzen von Rohren und Komponenten. Frostschutzmittel (meist auf Glykolbasis) senken den Gefrierpunkt des Wassers deutlich ab.

Doch Frostschutzmittel haben eine zweite, oft unterschätzte Funktion: Sie dienen als Korrosionsschutz. Ein zu geringer Glykolanteil kann dazu führen, dass das Mittel "umkippt" und sauer wird, was die Metallteile der Anlage angreift. Daher sollten Sie nicht nur den Gefrierpunkt, sondern auch den pH-Wert im Auge behalten, wenn Sie den Frostschutz im Heizungswasser prüfen.

Wann und wie oft sollte man prüfen?

Experten empfehlen eine jährliche Kontrolle, idealerweise im Herbst vor Beginn der Heizperiode. Bei Solaranlagen ist dies besonders kritisch, da die Flüssigkeit durch die hohen Temperaturen im Sommer ("Stagnation") schneller altert und ihre Schutzeigenschaften verlieren kann.

Die richtigen Messgeräte

Es gibt zwei gängige Methoden, um die Konzentration zu bestimmen:

  1. Refraktometer (Empfohlen): Dies ist die präziseste Methode. Ein optisches Gerät, das den Lichtbrechungsindex der Flüssigkeit misst.
  2. Frostschutzspindel (Aräometer): Misst die Dichte der Flüssigkeit. Diese Methode ist oft ungenauer, da die Dichte stark temperaturabhängig ist.

Anleitung: Mit dem Refraktometer den Frostschutz im Heizungswasser prüfen

Das Vorgehen mit einem Refraktometer ist einfach und liefert verlässliche Ergebnisse.

  • Schritt 1: Probe entnehmen. Lassen Sie vorsichtig etwas Heizungswasser über einen Entleerungshahn ab. Achten Sie darauf, dass die Flüssigkeit nicht heiß ist (Verbrühungsgefahr!).
  • Schritt 2: Prisma benetzen. Geben Sie 2-3 Tropfen der Flüssigkeit auf das Prisma des Refraktometers und schließen Sie die Klappe.
  • Schritt 3: Ablesen. Schauen Sie durch das Okular gegen eine Lichtquelle. Sie sehen eine blau-weiße Grenzlinie auf einer Skala.
  • Schritt 4: Wert interpretieren. Die Skala zeigt an, bis zu welcher Minustemperatur der Schutz wirksam ist (z.B. -20°C).

Wichtig: Achten Sie darauf, ob Ihre Anlage mit Propylenglykol (meist grün/ungiftig, oft Solaranlagen) oder Ethylenglykol (meist blau/giftig) befüllt ist. Gute Refraktometer haben Skalen für beide Typen.

Häufige Fehler vermeiden

Wenn Sie den Frostschutz im Heizungswasser prüfen, vermeiden Sie folgende Fehler:

  • Vermischung von Mitteln: Mischen Sie niemals verschiedene Frostschutzmittel-Typen. Dies kann zu chemischen Reaktionen und Ausflockungen führen, die die Pumpe verstopfen.
  • Verdünnung vergessen: Nach dem Nachfüllen von Wasser sinkt die Konzentration. Eine erneute Messung ist zwingend erforderlich.
  • pH-Wert ignorieren: Ein guter Frostschutzwert nützt nichts, wenn die Flüssigkeit sauer geworden ist (pH < 7). Prüfen Sie den pH-Wert mit Teststreifen; er sollte im alkalischen Bereich liegen (je nach Herstellervorgabe oft zwischen 8,0 und 9,5).

Was tun bei zu geringem Frostschutz?

Zeigt die Messung einen Wert, der nahe bei 0°C oder deutlich über der empfohlenen Außentemperatur Ihres Standorts liegt (z.B. nur bis -5°C geschützt), müssen Sie Konzentrat nachfüllen. Verwenden Sie dafür eine spezielle Füllpumpe, um Luft im System zu vermeiden.

Sollte die Flüssigkeit braun verfärbt sein oder streng riechen, ist ein kompletter Austausch und eine Spülung des Systems ratsam. Hierbei sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die Anlage wieder in einen optimalen Betriebszustand zu versetzen.

Fazit zur Frostschutzmessung

Eine regelmäßige Überprüfung schützt Ihre Anlage vor Frostschäden und Korrosion. Handeln Sie proaktiv, bevor der Winter kommt. Für professionelle Unterstützung bieten wir auch den Service für die Heizungssystem-spülung Edramsberg an.